Die Spielzeugsammlung von Tomi Ungerer
„Alle sagen, ich sei verrückt, eine solche Sammlung zu verschenken. Sie sei ein Vermögen wert […]! Aber ich weiß, warum ich das tue: So kann ich sonntagnachmittags herkommen und sehen, wie die Kinder kichernd davorstehen. So bleibt die Sammlung lebendig. Eine Sammlung, die nicht lebendig ist, braucht es gar nicht zu geben“, bekennt Tomi Ungerer.
Seine erste Sammlung begann Tomi Ungerer als Kind mit Steinen, die er von Spaziergängen in den Vogesen mitbrachte. Aus den 1960er Jahren, also aus seiner Zeit in New York, stammt seine Spielzeugsammlung mit 1 600 Objekten, von denen er 1 500 dem Straßburger Museum vermachte.
Einige Stücke, wie das Schlachtschiff Oregon, das um 1890 bei Märklin erschien, sind rar und sehr wertvoll; andere sind ganz normale Spielzeuge: Dampfmaschinen, Eisenbahnen, Autos und alte Schiffe, aber auch rosa Schweinchen, Actionfiguren und Wasserpistolen. Am liebsten mochte Tomi die Spielzeuge, die tatsächlich „bespielt“ wurden und die Spuren der Zeit und der Kinderhände tragen, durch die sie gegangen waren. Sie dienten sogar als Inspirationsquelle für Zeichnungen und kommen in vielen seiner Kinderbücher vor. Die Sammlung umfasst diverse mechanische Spielzeuge; darunter zahlreiche Aufziehpuppen, insbesondere von der französischen Firma Martin. Sie zeugen von Tomi Ungerers Leidenschaft für Mechanismen und Uhrwerke, die ihm von der familiären Uhrmachertradition geblieben ist. Eine Aufziehpuppe hat der Künstler sogar selbst gebastelt: Der zeichnende Affe ist das symbolische Herzstück dieses Fundus.