Haferfeld mit Mohnblumen
1888 begann Claude Monet mit der Arbeit an Bilderserien, für die er ein- und dasselbe Motiv bis zu dreißig Mal unter verschiedenen Lichtbedingungen malte. Mit typischen impressionistischen Maltechniken – skizzenhaftes „Hinwerfen“, Farbtupfer, helle Farbtöne und Nebeneinanderstellen von Komplementärfarben – versuchte der Künstler, flüchtige Landschaftsfragmente auf die Leinwand zu bannen. Seine Szenen waren mal ländlich, mal urban geprägt oder veranschaulichten die rasante Entwicklung der modernen Industrie.
Die fünf Bilder der Serie „Haferfeld mit Mohnblumen“ entstanden im Sommer 1890 in Giverny, wo sich Monet in seinen reiferen Jahren niederließ. Alle zeigen ein Mohnfeld; am Horizont erstrecken sich Hügel, am rechten Rand beginnt ein Wald. Diese sehr minimalistische Komposition malte Monet in fünf Farbvariationen, die dadurch entstanden, dass er das Mohnfeld nach dem Prinzip der Freilichtmalerei zu fünf verschiedenen Tageszeiten besuchte und in fünf verschiedenen Lichtsituationen einfing.
Monet ging es in seiner Kunst also nicht um die Wiedergabe einer vermeintlichen Realität, sondern um das Festhalten der Eindrücke, die diese Realität im Betrachter hervorrufen kann. So zeugt das Gemälde als sensorisches Erlebnis auch von der Augenblickserfahrung des Malers und seiner Sicht auf die Welt.