Stùb aus Wintzenheim
Diese Stùb aus dem 19. Jahrhundert stammt von einem Bauernhof im Kochersberg unweit von Straßburg. Sie wurde 1912 für das Elsässische Museum wiederaufgebaut. Der Schlafbereich der Hausbesitzer ist durch eine Holzwand mit zwei Öffnungen vom Rest des Raums getrennt. An den Wänden stehen eine bemalte Uhr und ein Schrank. Im Alkoven befindet sich das Bett mit einem dicken Kopfkissen, einem Federbett und einer karierten Hanfdecke, dem Kelsch. Im kleinen Raum auf der rechten Seite steht die Wiege des Letztgeborenen, nicht weit vom warmen Ofen.
In der Stùb nahm die Familie die gemeinsamen Mahlzeiten ein und verbrachte die langen Winterabende zusammen. Jeder ging einer Beschäftigung nach, die Frauen spannen oder brachen Hanf zur Fasergewinnung. Die Stùb diente also als Esszimmer, Wohnzimmer, Empfangsraum, Schlafzimmer und Werkstatt.
Das elsässische Wort Stùb kommt von Stube und ist mit dem französischen Wort étuve und dem englischen Wort stove verwandt. Es bedeutet „beheiztes Zimmer“, denn es war meist der einzige Raum im Haus, in dem ein Kachelofen oder ein gusseiserner Herd stand. Die anderen im Winter nicht geheizten Räume wurden Zìmmer oder Kàmmer genannt.