Votivgabe in Krötenform
Heilige werden in der katholischen Religion als Mittler zwischen Gott und Mensch verehrt. Statuen und Abbildungen in Kirchen und Heiligtümern verleihen ihnen konkrete Gestalt, sodass die Gläubigen sie direkt um Hilfe und Schutz anrufen können.
Um einen Wunsch zu bekräftigen oder einem Heiligen für die Fürbitte zu danken, wurden dem Gebet zuweilen Votivgaben beigefügt. Sollten Krankheiten geheilt werden, stellten solche Votive oft das erkrankte Körperteil dar: einen Arm, ein Bein oder auch den ganzen Körper. In der Hoffnung, der Heilige möge sich für die Heilung des kranken Körperteils verwenden, wurden diese Reproduktionen aus Metall oder Holz möglichst nahe an seiner Statue platziert.
An Wallfahrtsorten hinterlegten Frauen, deren Kinderwunsch sich nicht erfüllte, manchmal Krötenfiguren aus Eisen, denn diese Tiere galten wegen ihrer Laichballen als sehr fruchtbar.
Kröten und Lurche wurden vermutlich schon in heidnischen Zeiten verehrt und waren trotz aller Versuche des Christentums, diese Tiere zu verteufeln (indem man z. B. glauben machte, der Schleim von Kröten sei giftig), in vielen Bräuchen weiterhin positiv besetzt. So galt ein krötenförmiger Stein als Glücksbringer, und wenn sich eine Kröte im Keller eines Hauses niederließ, glaubte man, dass diese „Hüsskrott“ Unglück abwenden würde.