Sitzbank mit Marketerie
Diese mit Marketerie verzierte Sitzbank schuf Charles Spindler im Jahr 1902. Ihr Aufbau sowie die Schnitzereien auf beiden Seiten legen nahe, dass sie zu dem Esszimmer gehörte, das der Künstler bei der Weltkunstgewerbeausstellung in Turin präsentierte, wo sie vielleicht ebenfalls ausgestellt war.
Ab 1902 entfernte sich Spindlers Möbelproduktion allmählich von der Formensprache des Art nouveau und näherte sich Arts & Craft und Jugendstil an, deren strengere, schlichtere Formensprache der Suche des Künstlers nach Ursprünglichkeit besser gerecht wurde. Er verwendete diesen Stil für Marketerie-Arbeiten, in denen er elsässische Motive und Landschaften in Szene setzte. Das Bild auf der Rückenlehne dieser Bank zeigt ein Dorf (Bergheim?) und eine dahinter liegende Landschaft mit Weinbergen und drei Burgen.
Diese schöne Arbeit zeugt von Spindlers mit anderen elsässischen Künstlern dieser Zeit geteiltem Bestreben, das regionale Handwerk wiederzubeleben und dabei Modernität und Ortsgeist in Einklang zu bringen.