Zweite Astronomische Uhr des Straßburger Münsters

1571
Kunstgewerbemuseum, Uhren-Saal
Salle d’horlogerie du musée des Arts décoratifs de Strasbourg, Photo : Mathieu Bertola – Musées de la Ville de Strasbourg

 

 

In der Stadt

Im Laufe der Jahrhunderte waren nacheinander drei astronomische Uhren im Straßburger Münster installiert. Von der ersten, der Dreikönigsuhr (1352-1354), ist nur noch der in diesem Saal ausgestellte Hahn erhalten. Sie wurde 1571 ersetzt. Die zweite Uhr war sowohl hinsichtlich ihrer komplexen astronomischen Mechanismen und ihrer Berechnungsgenauigkeit als auch wegen der Qualität ihrer Bemalung und ihres Automatenspiels außergewöhnlich und verhalf ihren Entwicklern und Erbauern – dem Mathematiker Conrad Dasypodius, dem Maler Tobias Stimmer und den Uhrmacherbrüdern Isaac und Josias Habrecht – zu hoher Geltung. Mehrere bemerkenswerte Bestandteile der zweiten Uhr sind im Uhren-Saal des Museums ausgestellt, darunter der Himmelsglobus, der Zivil- und Kirchenkalender, das Minutenzifferblatt und das Astrolabium, das die von der Erde aus sichtbaren Himmelserscheinungen darstellt. Zur vollen Stunde zogen die Lebensalter, verkörpert durch Kind, Jüngling, erwachsenen Mann und Greis, an Christus vorbei, der als Erlöser über den Tod triumphierte.

Als diese Uhr 1838 den Dienst versagte, setzte Jean-Baptiste Schwilgué ein neues Räderwerk ein, das noch heute im Straßburger Münster in Betrieb ist.

Salle d’horlogerie du musée des Arts décoratifs de Strasbourg, Photo : Mathieu Bertola – Musées de la Ville de Strasbourg
Salle d’horlogerie du musée des Arts décoratifs de Strasbourg, Photo : Mathieu Bertola – Musées de la Ville de Strasbourg