Trompe-l’oeil-Auerhahn-Terrine

1761-1762
Hannong
Haguenau
Kunstgewerbemuseum, Weißer Saal
Terrine en forme de grand tétras, Hannong, faïence en trompe-l’œil, 1761-1762, Photo : Mathieu Bertola – Musées de la Ville de Strasbourg

 

 

In der Stadt

Im 18. Jahrhundert erlebte das Straßburger Kunsthandwerk eine großartige Blüte; insbesondere gilt dies für die Fayencen aus der berühmten Hannong-Manufaktur in Straßburg und Hagenau. Von 1730 bis 1760 leitete Paul Hannong das Unternehmen. Er führte neue Formen und Dekore ein; moderne Techniken ermöglichten subtilere Farbabstufungen und die Verwendung des Goldpurpur-Pigments, auch Cassius-Gold genannt. In dieser Zeit boomte auch die Produktion von Trompe-l’oeil-Terrinen, die Tiere und Pflanzen naturgetreu imitierten. Diese Stücke waren sehr begehrt und zählten zu den Spitzenprodukten der europäischen Keramikproduktion. In Anspielung auf die Jagd hatten diese Terrinen oft die Form von Groß- und Kleinwild. Ein besonders schönes Stück ist die Auerhahn-Terrine; ihre verblüffend echte Wirkung stellt eine technische Meisterleistung dar. Mit Pastete oder Fleischragout gefüllt, thronten die Terrinen in der Mitte der Tafel neben Salz-, Öl- und Essiggefäßen.

Terrine en forme de grand tétras, Hannong, faïence en trompe-l’œil, 1761-1762, Photo : Mathieu Bertola – Musées de la Ville de Strasbourg
Terrine en forme de grand tétras, Hannong, faïence en trompe-l’œil, 1761-1762, Photo : Mathieu Bertola – Musées de la Ville de Strasbourg