Chinesisches Porzellan

1662-1722
Chine, Jingdezhen (Jiangxi)
Gemächer auf der Flussseite, Salon der Bischöfe
Grands vases rouleau, porcelaine chinoise, 1662-1722, salle des évêques du palais Rohan, Photo : Mathieu Bertola – Musées de la Ville de Strasbourg

 

 

In der Stadt

Ein Glanzpunkt in den Gemächern des Rohan-Schlosses ist die fernöstliche Keramik. Sie stammt aus der Sammlung des vierten und letzten Straßburger Fürstbischofs aus der Rohan-Dynastie, Louis-René de Rohan, der diese Stücke für den chinesischen Pavillon seines Schlosses in Saverne erworben hatte. Während der Französischen Revolution wurde die Sammlung in das Straßburger Departements-Museum überführt; im Ersten Kaiserreich zierte das kostbare Porzellan die Gemächer Napoleons und seiner Gattin Joséphine.

In der Zeit, als Louis-René de Rohan seinen Fundus anlegte, hegte der europäische Adel eine große Faszination für den Fernen Osten, und Seidenstoffe, Lackarbeiten und Porzellan waren zur Innenausstattung von Schlössern und Residenzen sehr begehrt. Das im Rohan-Schloss ausgestellte Ensemble ist überaus kostbar, vor allem bei den großen Stücken handelt es sich um echte Raritäten.

Im Salon der Bischöfe stehen vier prächtige Rouleau-Vasen; ihre vergoldete Bronzemontur wurde von einem Pariser Bronzeschmied gefertigt und verleiht dem exotischen Ensemble eine französische Note. Zwei der Vasen sind mit einer traditionellen Szene bemalt, die eine chinesische Familie in einem zum Garten offenen Haus darstellt. An derartigen Motiven inspirierten sich westliche Maler und Porzellankünstler bei der Ausführung ihrer Chinoiserien.

Grands vases rouleau, porcelaine chinoise, 1662-1722, salle des évêques du palais Rohan, Photo : Mathieu Bertola – Musées de la Ville de Strasbourg
Grands vases rouleau, porcelaine chinoise, 1662-1722, salle des évêques du palais Rohan, Photo : Mathieu Bertola – Musées de la Ville de Strasbourg