Phaleren
Diese drei als Phaleren bezeichneten verzierten Beschläge wurden 1930 zusammen mit anderen Objekten beim Bau eines Hauses in Ittenheim gefunden. Sie gehörten zur umfangreichen Ausstattung eines fränkischen Kriegergrabes, das außerdem eine Standartenstange, Bronzegeschirr und viele andere Gegenstände aus versilberter und vergoldeter Bronze enthielt.
Die Phaleren sind mit Pflanzenfriesen umrahmt. Zwei von ihnen zeigen eine ausgesprochen realistische Szene mit zwei Wildschweinen, die zur Hälfte aus einer Schilfbank am Rande eines Moores hervorsehen. Das eine Tier dreht den Kopf nach rechts, das andere nach links. Fell und Hauer sind sehr naturgetreu und präzise herausgearbeitet. Der dritte Beschlag ist mit einer zusätzlichen Öse versehen und zeigt einen stehenden Krieger mit Helm und Harnisch. In der rechten Hand hält er eine Lanze, mit der linken umfasst er einen zu seinen Füßen stehenden ovalen Schild. Die Figur wurde als Allegorie des Virtus gedeutet, der Kraft und Mut verkörperte.
Diese künstlerisch sehr wertvollen Stücke waren Standeszeichen und gehörten vermutlich zum Prunkgeschirr eines Fürstengrabes aus dem 7. Jh. n. Chr.