Grabbeigaben eines Fürstengrabes

5. Jh. n. Chr.
Hochfelden
Saal 19
Mobilier d’une tombe de femme, Hochfelden, 5ème siècle après J.-C., Photo : Musées de la Ville de Strasbourg

 

 

In der Stadt

Diese Grabstätte wurde zufällig beim Lössabbau in einer Ziegelei in Hochfelden freigelegt. Ihre Ausstattung ist ausgesprochen bemerkenswert. Die anthropologische Untersuchung des Skeletts ergab, dass es sich um eine 50- bis 70-jährige Frau von geringer Körpergröße (nur etwa 1,50 Meter) handelt. Pathologien und Abnutzung der langen Knochen lassen darauf schließen, dass diese Frau über lange Zeit regelmäßig geritten ist.

Das Frauengrab war ungewöhnlich prunkvoll ausgestattet. Bemerkenswert sind vor allem die vielen Beigaben orientalischer Herkunft:

- ein Paar gotische Bügelfibeln aus Silber, die mit der Spitze nach oben, schräg zu beiden Seiten des Brustkorbs lagen,

- ein runder Spiegel aus poliertem Silber, der unter den Nackenwirbeln platziert war,

- eine aus feinem Goldfaden geflochtene Kette, die um den Hals lag,

- goldene Ohrringe zu beiden Seiten des Kopfes,

- Dutzende von Goldplättchen, die von der Verzierung der Kleidung stammen. Sie befanden sich nach orientalischer Art am Halsausschnitt und an den Ärmeln in Höhe der Handgelenke und der Ellbogen,

- ein Glasbecher links über dem Kopf.

Diese Grabbeigaben legen nahe, dass es sich bei der Verstorbenen um eine Frau von hohem Rang aus einem Adelsgeschlecht des Attila-Reiches handelte. Ihre Familie war vermutlich zu Beginn des 5. Jh. n. Chr. an den Rhein gekommen, um sich in den Dienst der römischen Armee zu stellen, die damals Reichtum und Macht verhieß.

Mobilier d’une tombe de femme, Hochfelden, 5ème siècle après J.-C., Photo : Musées de la Ville de Strasbourg
Mobilier d’une tombe de femme, Hochfelden, 5ème siècle après J.-C., Photo : Musées de la Ville de Strasbourg