Glasbecher mit eingraviertem christlichem Motiv

2. Hälfte 3. Jh. oder frühes 4. Jh.
Straßburg, Porte Blanche
salle 19
Verre gravé chrétien, Strasbourg, Porte Blanche, fin 3ème siècle-début 4ème siècle après J.-C., Photo : Musées de la Ville de Strasbourg

 

 

In der Stadt

Dieser kegelstumpfförmige Glasbecher mit Gravur befand sich im Grab Nr. 157 des Gräberfeldes an der Straßburger Porte Blanche. Er ist mit zwei alttestamentarischen Szenen verziert. Die erste stellt Isaaks Opferung durch seinen Vater Abraham dar: Isaak steht auf der linken Seite des Altars, in dem das Opferfeuer brennt. Er ist mit einer kurzen Tunika bekleidet und trägt ein Holzbündel auf dem Rücken. Der bärtige Abraham steht auf der rechten Seite des Altars. Er trägt eine Tunika und einen Umhang und hält das Messer in der erhobenen Hand. Die zweite Szene ist von der ersten durch eine Pinie getrennt. Sie zeigt Mose, der gerade mit einem Stab Wasser aus dem Felsen geschlagen hat. Zwischen dem Felsen und Abraham steht eine vierte Figur, die Mose in Haltung und Kleidung stark ähnelt, deren Identität aber nicht mit Gewissheit bekannt ist. Die aufgrund ihrer Fertigungsart und ihrer Gravur ausgesprochen bemerkenswerte Glasarbeit stammt vermutlich aus einer Kölner Werkstatt. Sie wurde auf das späte 3. oder frühe 4. Jahrhundert datiert und gilt als mögliches Zeugnis der Einführung des Christentums im Elsass.

Verre gravé chrétien, Strasbourg, Porte Blanche, fin 3ème siècle-début 4ème siècle après J.-C., Photo : Musées de la Ville de Strasbourg
Verre gravé chrétien, Strasbourg, Porte Blanche, fin 3ème siècle-début 4ème siècle après J.-C., Photo : Musées de la Ville de Strasbourg