Grabstele des Comnisca

frühes 1. Jh. n. Chr.
Straßburg-Koenigshoffen
Saal 8
Stèle de Comnisca, Strasbourg-Koenigshoffen, fin du 1er siècle après J.-C., Photo : Musées de la Ville de Strasbourg

 

 

In der Stadt

Der gallische Soldat Comnisca stammte aus dem Gebiet der Ambianer in der Gegend des heutigen Amiens. Er diente den Römern in der Hilfsreiterei der Legio II Augusta, als diese in Straßburg-Argentorate stationiert war. Zu jeder Legion gehörte eine Eskadron mit rund 120 Reitern. Die Kavallerie war in der römischen Armee eine taktisch und strategisch bedeutsame mobile Einheit mit verschiedensten Aufgaben.

Die Inschrift im unteren Teil der Stele gibt Aufschluss über den Toten: Comnisca, Sohn des Vedillus, diente in der Ala Indiana. Diese Reitereinheit war nach ihrem hier erstmals in Straßburg erwähnten ersten Befehlshaber, dem Treverer Iulius Indus, benannt. Sie wurde von Celta befehligt. Comnisca starb im Alter von 25 Jahren nach siebenjährigem Dienst in der römischen Armee. Seine Asche wurde in der Legionsnekropole in Straßburg-Koenigshoffen neben anderen Soldaten beigesetzt. Die Stele, von seinem Erben und Testamentsvollstrecker auf dem Grab errichtet, stellt einen siegreichen Reiter im Kampf dar, dessen Pferd einen feindlichen Barbaren niederreitet. Ein Waffenknecht im Hintergrund reicht ihm den Speer. Derartige Reliefbilder sind typisch für die rheinische Bestattungskunst im 1. Jh. n. Chr.

Stèle de Comnisca, Strasbourg-Koenigshoffen, fin du 1er siècle après J.-C., Photo : Musées de la Ville de Strasbourg
Stèle de Comnisca, Strasbourg-Koenigshoffen, fin du 1er siècle après J.-C., Photo : Musées de la Ville de Strasbourg