Faustkeil
Der Faustkeil war im Mittelpaläolithikum eines der wichtigsten Jagdgeräte. Gegen Ende dieses Abschnitts, also vor 75 000 bis 50 000 Jahren, besiedelte der Neandertaler weite Teile Europas.
Faustkeile wurden beidseitig bearbeitet (weshalb sie auch „Zweiseiter“ genannt werden); ihre Herstellung erforderte hohe technische Fertigkeiten: Durch eine Abfolge sehr präziser Schläge erhielt das Gerät zunächst seinen typischen Umriss, dann wurde der Rand durch das Abschlagen feiner Splitter zu einer scharfen Schneide geformt. Faustkeile waren sehr vielseitig einsetzbar, sie dienten zum Schneiden und Schaben sowie bei der Jagd zum Zertrennen von Fleisch und Tierhäuten.
Im Elsass werden diese steinzeitlichen Werkzeuge nur relativ selten gefunden, denn die ältesten archäologischen Stätten liegen hier oft unter dicken Lössschichten begraben. Bei Löss handelt es sich um gelbliche Sedimentablagerungen, die in den quartären Kaltzeiten vom Wind zusammengeweht wurden und in der Elsässischen Tiefebene mehrere Meter dick sein können.