Stürzende

1588
Hendrick Goltzius
Hendrick Goltzius, d’après Cornelis van Haarlem, Série des culbuteurs, gravure au burin, 1588. Photos. M. Bertola/Musées de Strasbourg

 

 

In der Stadt

Diese Folge von vier Kupferstichen schuf Hendrick Goltzius im Jahr 1588 in Zusammenarbeit mit dem Maler Cornelis Cornelisz van Haarlem, dessen Gemälde er als Vorlage für seine Stiche verwendete.

Bei der Folge handelt es sich um eines der berühmtesten Werke in der Geschichte der Druckgrafik. Den Beinamen „Stürzende“ verdankt sie ihren Motiven, vier mythologischen Helden, die jeder bei einem Sturz tragisch ums Leben kamen. Der bekannteste dieser Himmelsstürmer ist wohl Ikarus, der abstürzte, weil er sich der Sonne zu sehr näherte. Die drei anderen Blätter stellen Phaeton, Ixion und Tantalus dar.

Entsetzt kämpfen die in einem engen Bildausschnitt gefassten Figuren gegen den unausweichlichen Absturz, den sie nicht überleben werden.

Alle vier haben die gleiche Körperhaltung, nur die Perspektive ist jeweils eine andere: Mit verzweifelt schlagenden Armen und Beinen scheinen die Stürzenden ihren Fall aufhalten zu wollen. Ihre übertriebene Muskulatur und die perspektivisch verkürzte Draufsicht rufen Beklommenheit beim Betrachter hervor, denn er kann dem Drama, das sich vor seinen Augen abspielt, nur ohnmächtig zuschauen.

Hendrick Goltzius, d’après Cornelis van Haarlem, Série des culbuteurs, gravure au burin, 1588. Photos. M. Bertola/Musées de Strasbourg
Hendrick Goltzius, d’après Cornelis van Haarlem, Série des culbuteurs, gravure au burin, 1588. Photos. M. Bertola/Musées de Strasbourg