Auf dem Weg zum Hexensabbat

1520
Marcantonio Raimondi und Agostino Veneziano
Marcantonio Raimondi et Agostino Veneziano, Sur le chemin du Sabbat, gravure au burin, 1520. Photo. M. Bertola/Musées de Strasbourg

 

 

In der Stadt

Dieses Werk ist eine der spektakulärsten und bedeutendsten Druckgrafiken der italienischen Renaissance.  Es hatte im Laufe der Geschichte mehrere Titel, alle mit Bezug zur Hexerei, und wird heute im Allgemeinen „Auf dem Weg zum Hexensabbat“ genannt. Als Urheber gelten Marcantonio Raimondi und Agostino Veneziano, zwei im frühen 16. Jahrhundert in Rom wirkende Grafiker.

Vier Männer ziehen ein riesiges, nicht identifizierbares Skelett, auf dem eine zerzauste Hexe reitet. Sie hat mehrere kleine Kinder gefangen und macht sich offenbar daran, sie zu verschlingen oder sie – vermutlich als Zutat für ihre Hexensalbe – zu brauen. Ein anderes Monster mit zwei Köpfen gibt dem grausigen Gespann das Geleit, zwei Böcke springen wild umher.

Die packende Szene ist in Verbindung mit dem 1486 in Straßburg veröffentlichten „Hexenhammer“ (Malleus Malificarum) zu sehen. In eindrücklichen Bildern veranschaulicht sie die tiefsitzende Hexenangst, die ab dem frühen 16. Jahrhundert die Menschen in ganz Europa umtrieb.

Marcantonio Raimondi et Agostino Veneziano, Sur le chemin du Sabbat, gravure au burin, 1520. Photo. M. Bertola/Musées de Strasbourg
Marcantonio Raimondi et Agostino Veneziano, Sur le chemin du Sabbat, gravure au burin, 1520. Photo. M. Bertola/Musées de Strasbourg