Polyptich von Vanitas

um 1490
Hans Memling
Gelb Saal
Hans Memling, Polyptyque de la Vanité et de la Rédemption, vers 1490, Photo : Musées de la Ville de Strasbourg

 

 

In der Stadt

Dies ist eines der kostbarsten Werke des Museums.

Gemalt wurde es vom deutschen Künstler Hans Memling, der zusammen mit Gérard David  den Brügger Stil geprägt hat. Zu seinen Lebzeiten reichte sein Ruhm bis nach Italien. In der Romantik erfreute er sich größter Beliebtheit. Seine Kunst zeichnet sich durch Eleganz, Klarheit und Ausgewogenheit aus.

Sie stehen vor dem Polyptychon Irdische Eitelkeit und Göttliche Erlösung, dessen unterschiedliche Elemente paarweise auftreten. Das bekannteste Bild – Die Eitelkeit – zeigt eine nackte junge Frau, die nur Sandalen trägt. Die beiden Windhunde an ihrer Seite sind ein Symbol für Erotik und verstärken die Wirkung des Akts. Der Spiegel, Sinnbild der Wollust, zeigt eine Eva oder Bathseba, die vor der Quelle der Sünde steht.

Die Eitelkeit steht in Verbindung mit dem Tod, der das Ende des „aus Lehm erschaffenen Menschen“ verkündet, dessen Bestimmung es ist, wieder „zu Staub zu werden“ . Der meisterlich ausgeführte Totenschädel auf dem linken Bild wird umrahmt von der Inschrift „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, dass mein Leib auferstehen wird und ich vor meinem Herrn und Heiland stehen werde.“

Auf der Rückseite sehen Sie in der Mitte den Christus in der Glorie. Dieser bildet als Heilsbringer einen Kontrapunkt zum Bild der Hölle. Der Teufel auf der rechte Seite droht mit dem Spruch: „In der Hölle gibt es keine Erlösung“.

Das Wappen ist jenes des Auftraggebers, der Familie Loiani aus Bologna. Zusammen mit der Tafel des Totenschädels diente es als Schutzklappe dieses kleinen Flügelaltars, der seinen Besitzer auf Reisen begleiten konnte.

Hans Memling, Polyptyque de la Vanité et de la Rédemption, vers 1490, Photo : Musées de la Ville de Strasbourg
Hans Memling, Polyptyque de la Vanité et de la Rédemption, vers 1490, Photo : Musées de la Ville de Strasbourg