Korb mit Gläsern

Zu Stosskopfs Lieblingsmotiven der Straßburger Zeit zählen die Gläserkörbe, die seine Meisterschaft in der Wiedergabe von hauchzartem Glas und Spiegelungen demonstrieren. Bereits in den ersten Jahren des 17. Jahrhunderts hatten Künstler wie Georg Flegel ähnliche Körbe gemalt, aber der einzelne Gläserkorb als Hauptthema eines Bildes ist Stosskopfs Erfindung. Der große, aber gleichzeitig leicht wirkende Korb ist mit kostbaren Gläsern und Goldschmiedearbeiten gefüllt. Das Stilleben ist in einem monochromen Goldton gehalten, der sich gegen den dunklen, lichtundurchlässigen Hintergrund abhebt. Die Pinselführung ist virtuos: präzise und locker zugleich. Einige Formen sind nur durch die Reflexion des Lichts angedeutet. Die Glassscherben im Vordergrund sind Anspielungen auf die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens, wie sie auch in der zeitgenössischen Dichtung beschrieben werden.