Glasmodelle von Leopold und Rudolf Blaschka
Diese kleinen Wunder aus Glas sind das Werk von Leopold Blaschka und seinem Sohn Rudolf. Sie gehören zu einer Sammlung von 58 Modellen bzw. Modellserien, die Alexander Goette 1890 für das damals von ihm geleitete Zoologische Museum erwarb. Der Fundus umfasst neben lebensgroßen und vergrößerten Wirbellosen auch Anatomiemodelle und Modelle der Embryonalentwicklung.
Anfangs stellte Leopold Blaschka Zierrat aus Metall und Glas her. Seine ersten Glasblumen schuf der Naturliebhaber 1857. Kurze Zeit später zog Blaschka mit seiner Familie von Böhmen nach Dresden, wo das Naturkundemuseum Blumen, Seeanemonen und Korallen von ihm ausstellte. Auch andere Museen interessierten sich für seine Kreationen, denn sie suchten nach neuen Darstellungsformen für wirbellose Meerestiere, da diese in Alkohol ihre Farben und Formen verloren und tot wirkten. Blaschkas Modelle aber hatten die Transparenz und den Glanz von lebenden Organismen. Der Glasbläser machte seine Leidenschaft zu einem florierenden Geschäft, dem sich ab 1876 auch sein Sohn anschloss.
Das Straßburger Museum besitzt die letzten Tiermodelle der Blaschkas. Rudolf widmete sich später ausschließlich der Herstellung von Glasblumen und -früchten für die Harvard Universität in den Vereinigten Staaten. Als er 1939 starb, nahm er die Herstellungsgeheimnisse der Blaschka-Modelle mit ins Grab.